Besondere Erwähnung verdient eine Sammlung von Kleinplastiken und Entwürfen des Malers und Architekten Johannes Niemeyer, die dieser vielseitige Künstler Anfang der Zwanziger Jahre als Dozent an der neben dem Bauhaus berühmtesten deutschen Kunstschule Burg Giebichenstein schuf. Einige der Plastiken ("Der Reiter", "die Liegende") weisen Anklänge an die Formensprache des mit Johannes Niemeyer befreundeten Bildhauers Gerhard Marcks sowie des ihm ebenfalls bekannten Ernst Barlach auf. Ganz eigene Wege ging Niemeyer bei der Gestaltung einer expressionistischen, kubistische Bauelemente verarbeitenden Darstellung Christi Geburt, die er aus der herkömmlichen Krippenszenerie in eine schroffe Felsenlandschaft verlegt. Im gelang damit ein rares Glanzstück deutscher Kleinplastik.
Zu den im Laufe der vier Jahrzehnte von 1978 bis 2018 ausgestellten MalerInnen, GrafikerInnen BildhauerInnen und KeramikerInnen gehören: Dora Löbel-Bock, Johannes Niemeyer, sein bekannter Bruder Otto Niemeyer-Holstein
(Atelier und Museum in Lüttenort auf Usedom), Helmut Niemeyer
(der früh gefallene Sohn von Johannes Niemeyer
und Schüler seines Onkels Otto), Eva Böddinghaus
(Meisterschülerin von Schmidt-Rottluff), Hubertus Lehner
(Meisterschüler von Erich Heckel), Gerda Rotermund
(gefördert von Käthe Kollwitz), Annemarie Oppenheim, Hans Stübner
(Freund von Johannes Niemeyer, der ihm in Potsdam ein Atelierhaus baute), Max Ziegert
("Zehlendorf Mitte 195o"), Marina Schnurre, Erich Angres, Siegward Sprotte
(den Johannes Niemeyer
beim gemeinsamen Malen malte), die Grafiker Peter Umlauf, Sandy Cheyne
(mit einigen Beispielen aus seiner Siebdruckserie "Berliner Stadtansichten"), die Bildhauerin Ursula Sax
(Schöpferin des Rathausbrunnens in Zehlendorf und der "Gelben Riesenspirale" am Funkturm), der bulgarische Bildhauer Emil Popov
(Bronze "Kartoffelleserin"), die Töpferin Jutta Hildebradt, der Töpfer und Kunsthandwerker Helmut Roggemann
u. v. a. Die Malerin und Grafikerin Marina Schnurre zeigt kleine und großformatige Kompositionen in Acryl und Öl auf Leinwand sowie Figuren, Landschaften und Stadtlandschaften auf eigenwilligen Wegen zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.
Von Herwig Roggemann
sind neben Portraitstudien und Landschaften in Bleistift und Pastell. eine Reihe großformatiger Kohlerzeichnungen vom Wiederraufbau des Reichstags zu sehen.